Treppentechnik

Sichere Treppen: DIN-Normen und Planungstipps


Die Sicherheit von Treppen ist von höchster Bedeutung, da sie täglich genutzt werden und insbesondere für Kinder und ältere Menschen eine potenzielle Gefahrenquelle darstellen können. Ein komfortables Schrittmaß, ergonomische Handläufe, Rutschsicherheit und eine gute Beleuchtung sind wesentliche Merkmale, die sicherstellen, dass Treppen von allen Familienmitgliedern gefahrlos genutzt werden können.

Wichtige DIN-Regeln und Anforderungen

Die wichtigsten Normen und Anforderungen für sichere Treppen finden sich in der DIN 18065, die die anerkannten Regeln der Technik für den Treppenbau formuliert und als Basis für die Bauordnungen der Länder dient. Diese Norm regelt unter anderem die Größe der Treppenstufen und die Höhe des Geländers. Bauherren müssen jedoch nur die Vorgaben beachten, die in der jeweiligen Landesbauordnung festgelegt sind.

Gesetzliche Grundlagen bei der Treppenplanung

Der Gesetzgeber unterscheidet zwischen Treppen im öffentlichen und im privaten Raum. Treppen in Mehrfamilienhäusern unterliegen strengeren Vorschriften als Treppen in Einfamilienhäusern. Trotzdem sollten auch Treppen in Einfamilienhäusern die Mindestmaße der DIN 18065 erfüllen, um ausreichend sicher zu sein.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

  • Worauf muss ich bei der Treppenbreite und Treppensteigung achten?

    Bereits eine ununterbrochene Folge von mindestens drei Treppenstufen wird als Treppe definiert. Die wichtigsten DIN-Regeln für Treppenbreite, Steigung und Auftritt sind:

    • Nutzbare Treppenbreite
      Die nutzbare Treppenbreite bezeichnet die tatsächliche Breite der Treppe, die durch angrenzende Bauteile oder Geländerholme begrenzt wird. Für notwendige Treppen in Wohngebäuden mit maximal zwei Wohnungen muss die Treppenbreite mindestens 80 cm betragen, wobei 90 oder 100 cm empfehlenswert sind, um auch sperrige Gegenstände problemlos transportieren zu können.
    • Treppensteigung
      Die Treppensteigung wird mithilfe der Schrittmaßregel geplant:
      2 s (Steigung) + a (Auftritt) = Schrittmaß (590 bis 650 mm).
      Die Steigung darf 140 bis maximal 200 mm betragen.
      Zusätzlich gibt es eine Sicherheitsformel, die eine sichere Auftrittsfläche beim Herabsteigen einer Treppe gewährleistet: a + s = 460 mm.
      Die Bequemlichkeitsregel für eine angenehme Begehbarkeit lautet: a - s = 120 mm. Beide Regeln werden mit einem Steigungsverhältnis von 170 mm Steigungshöhe zu 290 mm Stufentiefe erfüllt.
    • Treppenauftritt
      Der Auftritt gibt die Tiefe der Treppenstufe an. Bei notwendigen Treppen in Wohnhäusern mit nicht mehr als zwei Wohnungen liegen die zulässigen Werte zwischen 230 und 370 mm. Wichtig ist, dass alle Stufen die gleiche Höhe haben. Am Beginn und Ende der Treppe muss der Fußbodenaufbau mit Estrich, der Aufbauhöhe für eine eventuelle Fußbodenheizung sowie dem Fußbodenbelag entsprechend berücksichtigt werden.
  • Welche Treppe brauche ich?

    Die Wahl der richtigen Treppe für Ihr Zuhause ist eine wichtige Entscheidung, die sowohl funktionale als auch ästhetische Aspekte berücksichtigt.

    Für Treppen, die nicht zu Aufenthaltsräumen führen, sollte der Treppenauftritt mindestens 21 cm betragen. Nach spätestens 18 Stufen ist ein Treppenpodest notwendig, dessen Tiefe mindestens 80 cm betragen muss. Zudem sollte der Durchgang eine lichte Höhe von mindestens 2,0 m haben.

    1. Platzangebot und Raumgestaltung
      Der erste Schritt bei der Auswahl einer Treppe ist die Betrachtung des verfügbaren Platzes. In kleineren Räumen eignen sich Raumspartreppen oder viertelgewendelte Treppen, die wenig Platz in Anspruch nehmen und dennoch stilvoll sind. Für größere Räume bieten sich gerade Treppen oder halbgewendelte Treppen an, die einen offenen und großzügigen Eindruck vermitteln.
    2. Funktionalität und Nutzung
      Überlegen Sie, wie die Treppe genutzt wird. Soll sie hauptsächlich als Verbindung zwischen zwei Wohnebenen dienen oder eher als Zugang zu einem selten genutzten Dachboden? Für häufig genutzte Treppen empfehlen sich stabile und komfortable Lösungen wie Wangentreppen oder Bolzenztreppen. Für weniger genutzte Bereiche können auch platzsparende Varianten wie Sambatreppen in Betracht gezogen werden.
    3. Sicherheit und Komfort
      Sicherheit ist ein wesentlicher Aspekt bei der Treppenwahl. Achten Sie auf rutschfeste Stufen, ergonomische Handläufe und eine gute Beleuchtung. Insbesondere in Haushalten mit Kindern oder älteren Personen sollte die Treppe zusätzlichen Sicherheitsanforderungen genügen.
  • Welche Treppenformen gibt es?

    Geradläufige Treppen
    Zweiviertel-Gewendelte Treppen
    Viertelgewendelte Treppen
    Spindeltreppe
    Spartreppen
    Podesttreppen
    Halbgewendlte Treppen
    Bogentreppen
  • Wie viele Stufen braucht meine Treppe?

    Die Anzahl der Stufen, die Ihre Treppe benötigt, hängt von der Höhe des Geschosses und den spezifischen Gegebenheiten Ihres Raumes ab. Um die ideale Anzahl der Stufen zu bestimmen, wenden wir zwei wichtige Regeln an: die Bequemlichkeitsregel und die Schrittmaßregel.

    Bequemlichkeitsregel und Schrittmaßregel
    Die Bequemlichkeitsregel hilft sicherzustellen, dass die Treppe angenehm zu begehen ist. Sie lautet: a – s = 120 mm, wobei a die Auftrittsbreite und s die Steigungshöhe ist.

    Die Schrittmaßregel sorgt dafür, dass die Stufenhöhe und -tiefe im richtigen Verhältnis stehen. Sie lautet: 2s + a = 590 bis 650 mm. Diese Regel gewährleistet, dass das Treppensteigen natürlich und sicher ist.

    Berechnung der Stufenanzahl
    Um die genaue Anzahl der Stufen zu berechnen, teilen wir die Gesamthöhe, die überwunden werden muss, durch die ideale Steigungshöhe (in der Regel zwischen 170 mm und 190 mm). Zum Beispiel: Wenn die Gesamthöhe 2800 mm beträgt und wir eine Steigungshöhe von 175 mm wählen, ergibt sich: 2800 mm ÷ 175 mm = 16 Stufen.

    Diese Berechnung wird dann überprüft und angepasst, um sicherzustellen, dass die Treppe sowohl funktional als auch komfortabel ist.

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